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Helmut Nagl

1932 -2016

Helmut NaglUnerwartet erreichte uns die Nachricht, dass Helmut Nagl am 3. Februar verstorben ist. Hatte ich doch vor wenigen Tagen mit ihm wegen einer Literaturstelle telefoniert und dabei, wie immer mit einem, trotz seines Alters, frischen, scheinbar gesunden, interessierten und äußerst bewanderten Kakteenfreund ausgetauscht. Daher kam die Todesmeldung umso überraschender: Mister Mammillaria, Mister Echinofosulocactus, Mister Thelocactus, Mister Turbinicarpus soll nicht mehr sein....

Helmut Nagl wurde 1932 in Traunkirchen geboren und besuchte dort auch die Grundschule bevor er auf das Gymnasium von Gmunden wechselte. An letzterem wurde durch einen Biologieprofessor, sinnigerweise von den Schülern mit dem Spitznamen "Bovist" belegt, sein Interesse an Pflanzen geweckt. Intensiv begann er sich mit der heimischen Flora zu beschäftigen. Ein umfangreiches Herbar zeugt heute noch von der intensiven Sammeltätigkeit in den Jahren zwischen 1950 und 1955. Mit seinen Aufzeichnungen und den Herbarbelegen kann nachvollzogen werden, was sich seit diesen Tagen in der Natur seiner Heimat verändert hat. Diese Arbeit wollte Helmut Nagl nach seiner Pensionierung weiter fortsetzen. Leider blieb es beim Vorsatz, ein anderer Interessenspunkt trat immer mehr in den Vordergrund.

Von seinem Bruder übernahm er einige Kakteen. Der Beginn einer Leidenschaft.

Durch Zukauf vermehrte sich die kleine Sammlung langsam und er suchte Gleichgesellte und fand sie zum Beispiel in Hans Till in Attersee oder im Botanischen Garten Linz. Seine Frühbeete füllten sich mit den exotischen Pflanzen.

1968 erfuhr er von der Gesellschaft Österreichischer Kakteenfreunde und trat dieser als Mitglied bei. Ein erstes Glashaus wurde errichtet um den Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen zu verschaffen. Aber auch ein beheizter Frühbeetkasten für die Echinofossulokakteen, zu denen er bereits früh sein besonderes Interesse zuwandte, kam dazu. Langsam wandelte seine anfangs gemischte Sammlung zu einer speziellen. 1974 konnte er erstmals Mexiko bereisen, daran sollten sich im Laufe der Zeit noch viele Studienaufenthalte in diesem Land reihen, Daraus resultierend auch seine Schwerpunktsinteressen an den Gattungen Mammillaria, Thelocactus, Turbinicarpus und besonders Echinofossulocatus. 1987 wurde von seinem Freund Werner Reppenhagen ihm zur Ehre eine Mammillaria als Mammillaria nagliana beschrieben.

Neben den Kakteen lag Helmut Nagl aber auch das Vereinswesen am Herzen. Er übernahm für Jahre den Vorsitz im Zweigverein Oberösterreich, später jenen des ZV Salzkammergut.

Inspiriert von der Atterseetagung dachte er schon in den 80-ger Jahren intensiv über die Installation einer international ausgerichteten Sukkulententagung nach und es gelang ihm 1990, zusammen mit seinen Freunden des Stammtisches Salzkammergut tatsächlich eine solche auf die Beine zu stellen. Alle zwei Jahre trafen sich nun die Sukkulentenfreunde in Traunkirchen zum Gedankenaustausch mit internationalen Fachleuten.

1997 wurde er Mitglied der IOS und 2005 wurde er zum Ehrenmitglied unserer Gesellschaft ernannt.

Helmut Nagl hinterlässt große Fußspuren in unserer Gesellschaft aber auch auf dem internationalen Parkett der Kakteenwelt. In den Annalen unserer Gesellschaft wird der Name Helmut Nagl einen besonderen Platz einnehmen und mit der Mammillaria nagliana wird sein Name in der Kakteenwelt für immer präsent sein.

Wolfgang Papsch

Präsident der Gesellschaft Österreichischer Kakteenfreunde

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